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Interview mit dem Geschäftsführer

Wiederverwertung der Kleidung erleichtert unnötige Kleidung loszuwerden, unterstützt die Armen und ist pro-ökologisch. Welche Herausforderungen, Schwierigkeiten und Möglichkeiten erzeugt es?

Wir haben den Geschäftsführer von Tesso – Andrzej Kowalczyk – gefragt. Tesso ist eines der größten Unternehmen auf dem polnischen Markt der Second-Hand-Kleidung.

Wie sind Sie auf die Idee für das Recycling-Aktivität gekommen?
Dank meinem Freund aus der Universität. Sein Bruder führte ein solches Unternehmen. Am Anfang war ich skeptisch, aber er hat mich neugierig gemacht. Es war 1992. Ich beendete mein Studium, und es war nicht leicht, einen Job zu finden. Wir gingen zu einem Second-Hand-Shop, um zu sehen, wie es ist. Dann haben wir unser erstes Produkt in einem Second-Hand-Shop Großhandel in Polen gekauft. Zudem eröffneten wir unser erstes kleines Geschäft in Sopot, und das Abenteuer begann.
 
Wie war es am Anfang? Woher wissen Sie, wie man so ein Unternehmen führt?
Am Anfang waren wir mehr am Großhandel interessiert, aber nach einer Weile haben wir uns entschlossen, unser Geschäft in den Einzelhandel zu erweitern. Wir haben uns an den westlichen Ländern orientiert, weil dieser Markt dort seit einigen Jahren schon funktioniert, als es noch sehr frisch in Polen war.
 
Wir haben damit begonnen nach Deutschland zu fahren um zu beobachten, wie es dort gemacht wird im Westen. Dieser Handel ging noch auf Zehenspitzen in unserem Land. Niemand wollte etwas mit dieser Art von Geschäft zu tun haben, einigen war es sogar peinlich, daran zu arbeiten. Ich persönlich hatte einige Bedenken, aber ich habe meine Meinung geändert, da ich im Ausland sah, wie viel Erfolg es bringt. Dann dachte ich, dass es sich auch so in Polen entwickeln könnte. Es stellte sich schnell heraus, dass es wie ein Jackpot war. Unsere Gesellschaft war arm und brauchte billige Kleidung. Heute ist die Nachfrage noch vorhanden, da ein neuer Trend festgestellt wurde. Mädchen prahlen damit, dass sie modische Trophäen in Second-Hand-Läden gefunden haben. Auch Stars und Prominente gehen dort einkaufen.
 
Tesso hilft Kindern, Organisationen, den Armen. Wie?
Seit der Firmengründung hat sich die Firma sehr gut entwickelt. Eines Tages haben wir bemerkt, wie viel Verantwortung wir tragen. Gegenüber unseren Mitarbeitern sowie der Umwelt, mit der wir nur miteinander funktionieren können. Deswegen engagieren wir uns in Corporate Social Responsibility, abgesehen von der Führung unseres Unternehmens. Wir unterstützen Kinder, gemeinnützige Organisationen und Schulen.
 
Die Container, die zu Ihrem Unternehmen gehören, haben die Logos der Caritas und der Stiftung “Dar”. Was ist Ihre Zusammenarbeit mit diesen Hilfsorganisationen?
Vor über 10 Jahren haben wir mit der Caritas einen Vertrag unterzeichnet, auf Grund dessen wir Geld und Kleidung spenden. Zum Beispiel, kann der Essplatz für die Armen in Sopot aufgrund unserer Unterstützung funktionieren. Wir finanzieren auch die Aktionen der Stiftung “Dar”, die kranken Kindern hilft. Deshalb empfehlen wir denjenigen, die unnötige Kleidung loswerden wollen, aber auch sicherstellen wollen, dass sie jemandem helfen, ihre Kleidung nur in die Behälter rein tun sollen, die das rote Logo der Caritas oder des roten Herzens der Stiftung “Dar” tragen.
 
Warum können sich die Wohlfahrtsorganisationen nicht selbst um die Altkleidersammlung kümmern?
Die Hauptaufgabe der Wohlfahrtsorganisationen ist es, Hilfe zu geben, nicht Kleidung wiederzuverwerten. Es funktioniert so in der ganzen Welt. Manche Leute verstehen nicht, dass ein solches Geschäft zu führen eine sehr ernste logistische Herausforderung ist. Damit es gut funktioniert, müssen jede Menge von Maßnahmen getroffen werden – Sie brauchen die Arbeiter, Behälter, Transportmittel, Orte und professionelle Maschinen um die Kleidung zu lagern und zu sortieren. In den Behältern finden wir in der Regel die meisten Kleider, die nicht wiederverwertet werden können. Nur ein kleiner Prozentsatz – lediglich 10-20% – ist passgenau für die Wiederverwendung, welches an die Armen gespendet und verkauft wird.
 
Verkauft?
Ja, einige der Kleider mit besserer Qualität exportieren wir zu den Ländern in Afrika, dem Nahen Osten und dem Fernen Osten.
 
Was geschieht mit den gebrauchten Kleidern, die schlechte Qualität haben?
Der Rest wird in Wischtücher verwandelt. Das Wischtuch wird für spezielle Matten für die Straßen produziert, Dämpfungsmatten, alternative Treibstoffe, etc. verwendet. Auch die Füllungen in den Autos sind aus recycelter Kleidung gemacht.
 
Wie kann Kleidungsrecycling von Tesso als pro-ökologisch angesehen werden?
Stoff zersetzt sich sehr lange – ca. 50 Jahre. Gäbe es kein solche Unternehmen wie die unsrige, würde abgetragene Kleidung unnötig nur auf den Deponien für viele Jahre liegen. Dank dem Recycling, welches wir machen, ist das Problem gelöst.
 
Menschen beschuldigen Recycling-Unternehmen der Gewinnerzielung aus ihrer gewerblichen Tätigkeit.
Natürlich haben wir Geld verdient. Wir führen nicht eine Wohltätigkeit, sondern ein Geschäft, aber ohne dieses Geschäft wäre die Hilfe, die wir geben nicht möglich sein. Durch das Geld verdienen, sind wir in der Lage, denen zu helfen, die es am meisten brauchen, und wir haben dieses tatsächlich seit Jahren getan. Wir bieten auch der Region ein paar hundert Arbeitsplätze, die sehr wichtig sind in diesen Tagen.
 
Tesso bietet reale, messbare Vorteile für die Gesellschaft:

  • Möglichkeit, unnötige Kleidung loszuwerden,
  • Möglichkeit die gebrauchte Kleidung von höchster Qualität für wenig Geld zu erwerben,
  • Umweltschutz, so dass die Kleidung sich an den Deponien für viele Jahre nicht zersetzt, stattdessen wird sie recycelt,
  • erhebliche und finanzielle Unterstützung für Menschen in Not durch die Zusammenarbeit mit den Wohlfahrtsorganisationen,
  • stabile Arbeitsplätze für 800 Personen,
  • jährliche hohe Cashflows in den städtischen Haushalten,
  • Unterstützung für Organisationen, Schulen und kranke Kinder.